Endlich war es soweit, der erste Besuch im Tierheim in Galati / Rumänien konnte stattfinden. Wie ihr wisst, besuchen wir alle Projekte, die wir unterstützen, um uns ein eigenes Bild vor Ort zu machen. Es ist uns wichtig zu sehen, wie die Arbeit vor Ort aussieht und wie die Umstände sind.
Am Flughafen in Bukarest angekommen, traf ich (Regina ????) Nadine und Cornelia von der Tierhilfe Sternentiere und Ion, der uns mit dem Auto abholte. Ion und seine Frau Ana versorgen die Tiere im Bereich des Sternentiere Tierheims. Die Begrüßung fühlte sich an, als ob man sich schon lange persönlich kennen würde. Vor uns lagen ca. 3,5 Std. Autofahrt nach Galati und somit war an diesem Tag zeitlich einfach kein Besuch im Tierheim möglich. Aber ein gemeinsames Abendessen haben wir geplant, zu dem Ana erst später kommen konnte, weil sie auf dem Weg zu unserer Verabredung einen Welpen gefunden hatte, der dringend versorgt werden musste. Ein neuer Tierheimbewohner am Tag unserer Ankunft. Straßentiere sind ein allgegenwärtiger Anblick, sie sind überall. An jeder Straße, an jedem Platz, neben jeder Bahnschine.
Am nächsten Tag ging es dann morgens zum Tierheim und die Einfahrt auf das Gelände hat mich schon erahnen lassen, wie groß der Unterschied zu den Projekten ist, die wir vorher unterstützt haben. Ein großes Tierheim, welches sich in mehrere Bereiche aufteilt. Die Tierhilfe Sternentiere unterhält auf diesem Gelände eigene Bereiche mit Hunden und Katzen. Die schiere Anzahl Hunde im Bereich von Help Labus hat mich erst einmal sprachlos gemacht.
Außerdem beherbergt das Tierheim Nutztiere, Esel uns Pferde, allesamt aus den unterschiedlichsten Gründen dort gestrandet und aufgenommen worden. Corina von Help Labus ist eine beeindruckende und unglaublich positive Frau, die mit unermüdlicher Energie Tieren in Not hilft und versucht, die Umstände für Tiere in Galati zu verbessern.
In den letzten Jahren wurden verschiedene Bereiche des Tierheims renoviert, aber es gibt noch so viele Bereiche, die dringend erneuert werden müssten. Eine Mammutaufgabe, die große finanzielle Mittel erfordert. Dennoch muss man sagen, dass hier an jeder Stelle immer 100% gegeben wird, um die Lebensumstände für die Tiere so gut wie es eben geht zu gestalten. Ana und Ion versorgen die Sternentiere. Alle Bereiche werden jeden Tag penibel gereinigt, die Hunde bekommen Auslauf in den Innenbereichen der Zwingeranlagen und jede Menge Streicheleinheiten. Ich habe sofort gesehen, mit wie viel Liebe und Herzblut dies geschieht. In den 4 Tagen, die ich im Tierheim war, hat es mir viel Freude bereitet, Ana und Ion bei Ihrer Arbeit zu helfen. Man kommt dabei in Kontakt mit den Tieren, lernt sie kennen und wird mit Küssen und Kuscheleinheiten belohnt. Was will man mehr ???? Die Katzen, die inzwischen ein eigenes Katzenhaus bekommen haben, werden ebenfalls mit viel Liebe versorgt. Hier war Nadine jeden Tag am Werk und ich hatte den Eindruck, dass sowohl Nadine als auch die Katzen ihre Freude hatten.
Es gibt einen Quarantänebereich und generell wird penibel darauf geachtet, dass keine Krankheiten eingeschleppt werden.
Besonders schön fand ich das Sanctuary für die Hunde, die aus den verschiedensten Gründen keinen größeren Kontakt zu Menschen möchten und nicht vermittelt werden können. Sie haben eigene Bereich mit viel Vegetation und dürfen für sich sein. Sie sind sicher und werden versorgt.
Help Labus hat unglaublich viele Hunde, eine Mammutaufgabe sie alle zu versorgen. Trotzdem tut man alles, was möglich ist. Da nie genug Geld für Hundefutter vorhanden ist, werden auch Schlachtabfälle gekocht und verfüttert. Es geht nicht anders.
Corina und ihre Mitarbeiter versorgen neben den vielen Tiere im Tierheim, täglich auch noch viele Straßentiere mit Futter. Diese Umstände sind in keiner Weise mit den Umständen hier bei uns zu vergleichen. Es ist ein alltäglicher Kampf gegen Windmühlen. Umso höher muss man es anrechnen, wie engagiert diese Menschen sind und sich den Herausforderungen jeden Tag aufs Neue stellen.
Ich habe in meiner Zeit vor Ort besondere Menschen kennenlernen dürfen, die die Liebe zu den Tieren eint und die mich aufgenommen haben, als wären wir schon ewig befreundet. Wir haben viel gelacht und auch die eine oder andere Träne ist geflossen. Gefühlswaschmaschine.
Was ist mein Fazit: Die Zusammenarbeit von Help Labus und der Tierhilfe Sternentiere ist beeindruckend und verfolgt ein Ziel, nämlich die Lebensumstände von Tieren zu verbessern und unkontrollierte Vermehrung einzudämmen. Nachhaltige Veränderungen vor Ort stehen im Fokus und nicht massenweiser Export von Hunden und Katzen ins Ausland. Natürlich wird auch versucht, ein Zuhause für diejenigen Tiere zu finden, die vermittelt werden können, jedoch nicht um jeden Preis und nicht auf Kosten der Tiere.